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  • Sind Immobilien eine sinnvolle Anlage als Krisenvorsorge

Die Globalisierung, die schwankenden Finanzmärkte und Kriegswirren können dazu beitragen, dass die Wirtschaft ins Wanken gerät und binnen weniger Wochen und Tage die privaten Geldreserven dahin schmelzen. Doch welche Absicherung ist wirklich krisenfest und wie sollte man seine Ersparnisse am besten anlegen?

Die Komplexität der Finanzsysteme

Am Beispiel von Zypern und Griechenland wird klar, wie schnell ein Finanzsystem ins Wanken geraten kann und dass die Staatsfinanzierung über die Finanzmärkte ein großes Problem darstellt. Wenn die wichtigsten Banken eines Staates – wie bei der Wirtschaftskrise in Zypern geschehen – in die Knie gehen, erhalten sie schon lange vor dem Zusammenbruch keine bezahlbaren Kredite mehr an den Finanzmärkten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) springt nicht in die Bresche, und es wird ein Prozess eingeleitet, der in einer Katastrophe endet kann, wenn kein Rettungsschirm aufgespannt wird.

Die Bedeutung des Notgroschens für die Krisenvorsorge

Eine gewisse Summe Bargeld als Notgroschen anzulegen, ist nicht der schlechteste Gedanke. Gerade dann, wenn für eine notwendige Anschaffung schnell Geld zur Verfügung stehen muss, ist der so genannte „Spargroschen“ die Rettung in der Not.

Eine Anlageform für die Altersversorgung oder für den Krisenfall eines Wirtschaftszusammenbruchs oder für den „Worst Case“, eine kriegerische Auseinandersetzung, taugt dieser Notgroschen nicht, denn er unterliegt der Geldentwertung, die durch die Inflationsrate schon vorgegeben ist.

Die Folgen eines Krieges auf den Geldmarkt

Wer einmal nach Berlin kommt, sollte unbedingt das Deutsche Historische Museum besuchen, wo sehr anschaulich die Folgen eines Krieges in Zusammenhang mit dem Geldmarkt dargestellt werden. War es nach dem Ersten Weltkrieg die Hyperinflation in der Weimarer Republik, die als Folge der hohen Reparationszahlungen durch die Aufhebung der Goldwährung zur Geldentwertung führte, war Geld nach Ende des Zweiten Weltkrieges überhaupt nichts mehr wert.

Nur mit Tauschgeschäften konnten sich große Teile der Bevölkerung über die Runden bringen.

Erst nach der so genannten Währungsreform ging es langsam wieder aufwärts.

Wäre es nach dem damaligen amerikanischen Finanzminister Henry Morgenthau gegangen, wäre Deutschland nicht nur entmilitarisiert, sondern auch de-industrialisert worden.

Doch unter der US-amerikanischen Regierung von Präsident Truman hatte sich der damalige Außenminister George C. Marshall mit einem Wiederaufbauprogramm durchgesetzt, das letztlich für das deutsche Wirtschaftswunder in den 1950er und 1960er Jahren sorgte und sich heute in einem starken Wirtschaftsstandort trotz erheblicher Investitionen in die deutsche Wiedervereinigung fortsetzt.

Die Immobilie, eine sichere Geldanlage?

Wohnungen und Häuser, also Immobilien, werden im Fachjargon auch „Betongold“ genannt. Wer in einem eigenen Haus oder in einer Eigentumswohnung lebt, ist auf der sicheren Seite.

Geld kann im Rahmen einer Inflation komplett entwertet werden. Ein Haus oder eine Wohnung gehören zu den bleibenden Werten, die zusätzlich einen praktischen Nutzen haben. Deshalb ist eine Immobilie eine sinnvolle Anlage, wenn man sein Geld in Sicherheit bringen will, auch dann, wenn man nicht selbst darin wohnt, sondern die Immobilie vermietet.

Wohnraum ist knapp, und deshalb ist die Geldanlage in eine Wohnung und in ein Haus eine gute Investition. Allerdings sollte man beim Kauf einer Altimmobilie einen Fachberater hinzu ziehen, der die Bausubstanz ganz genau unter die Lupe nimmt und man nicht auf hohen Kosten für die Renovierung sitzen bleibt.

In der Fachzeitschrift „Finanztest Immobilie“, herausgegeben im Jahr 2014, werden nicht nur viele Tipps zum Immobilienkauf gegeben, insgesamt wird festgestellt, dass der Kauf einer Immobilie als finanzielle Vorsorge gegenüber anderen Anlageformen für den Krisenfall absolut zu empfehlen ist.

Gold und Silber unterliegen schwankenden Kursen

Zwar sind Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin auch bleibende Werte, aber sie unterliegen auch erheblichen Kursschwankungen. Kauft man Edelmetalle in einer Phase, wo die Kurse hoch sind, dann muss man sogar Verluste hinnehmen, weil der Kurs dann höchstwahrscheinlich sinkt.

Rechnet man die Inflationsrate hinzu, so kommt man zu dem Schluss, dass Edelmetalle zwar deutlich sicherer als Bargeld sind und vor diesem Hintergrund als finanzielle Vorsorge für den Krisenfall verwendet werden können, aber letztlich keinen praktischen Nutzen wie eine Immobilie haben und auch nicht mit einer Wertsteigerung zu rechnen ist. Zu diesem Schluss kommt auch das Internetportal financescout24.de, In dem Beitrag wird auch die Empfehlung gegeben, die Anlageformen zu streuen, statt sich auf eine Variante festzulegen.

Aktien, Wertpapiere und das Risiko

Ganz klar, beim Spekulieren mit Aktien und Wertpapieren kann man eine hohe Rendite erzielen, aber auch sein ganzes Geld verlieren, wenn man aufs falsche Pferd setzt. Deshalb sollte man, so man denn so risikofreudig ist, nur so viel von dem einsetzen, das man bei einem Totalverlust noch verkraften kann.

Der Börsen-Guru Dirk Müller – auch „Mr. Dax“ genannt – empfiehlt, sich auf Aktienunternehmen zu konzentrieren, die schon lange auf dem Markt sind und international gut aufgestellt. Im Medienmagazin focus.online erklärt er, was seiner Ansicht nach gar nicht geht und wofür er sich entscheiden würde. Aber dennoch: Ein Risiko ist auch hier nicht auszuschließen.

Eigenkapital investieren und billiges Baugeld nutzen

Im Online-Portal des Fachmagazins finanzen.de ist nachzulesen, dass Immobilien auch aktuell eine empfehlenswerte Form der Geldanlage darstellen. Anlegern wird aber geraten, nicht zum erstbesten Angebot zu greifen, sondern abzuwägen, ob sich die Investition auch lohnt.

Eine selbst bewohnte Immobilie ist auch eine gute Kapitalanlage und dient als überlegenswerte Form der Altersvorsorge. Hier sollte insbesondere auf Barrierefreiheit einer Eigentumswohnung oder eines Hauses geachtet werden, um im Fall einer schwindenden Mobilität im Alter möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Barrierefreie Immobilien liegen hoch im Kurs.

Die Nachfrage ist zurzeit höher als das Angebot, weshalb man auch ohne Probleme solvente und zuverlässige Mieter findet, wenn man die Immobilie (noch) nicht selbst nutzen will. In Zeiten der günstigen Baufinanzierung ist es eine Überlegung wert, die günstigen Konditionen zu nutzen, gerade dann, wenn man Geld übrig hat und an eine sichere Altersversorgung denkt. Wie die Badische Zeitung Mitte Juli 2015 am Beispiel einer Wohnungsbaugesellschaft schreibt, ist Wohnraum weiterhin knapp – nicht nur angesichts der wachsenden Flüchtlingszahlen.

Die wichtigste Säule ist das Eigenkapital

Der solideste Baustein fürs eigene Haus oder die Eigentumswohnung ist das angesparte Vermögen. Experten für die Baufinanzierung und Verbraucherschützer sind sich darin einig, dass 20 bis 30 Prozent der Summe beim Hauskauf oder dem Erwerb einer Eigentumswohnung über das Eigenkapital abgedeckt werden sollten, um nicht von den Zins- und Tilgungsraten eines Kredits in die Knie gezwungen zu werden. Wer 100 Prozent Eigenkapital erübrigen kann, muss diese Befürchtung allerdings nicht haben.

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